Irische Impfkommission rät zur Aussetzung bei AstraZeneca

Irland wird auf die Vergabe des Coronavirus-Vakzins von AstraZeneca wohl vorerst verzichten. Das habe das nationale Infektionskomitee empfohlen, so das Gesundheitsministerium mit. Dabei handle es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, bis man neue Informationen von der norwegischen Arzneimittelbehörde erhalten habe.

Norwegen wie auch Dänemark hatten am Donnerstag nach Berichten über Komplikationen durch Blutgerinnsel nach der Impfung einen Impfstopp für das Vakzin von AstraZeneca verhängt. In Norwegen sind bei drei jungen Menschen Blutgerinnsel beziehungsweise Hirnblutungen aufgetreten, nachdem sie mit dem Impfstoff des Unternehmens AstraZeneca geimpft worden sind. Wie die norwegische Gesundheitsbehörde Folkehelseinstitutt mitteilte, arbeiten alle drei im Gesundheitswesen. Es werde nun untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Blutgerinnsel gibt.

Norwegen untersucht

„So etwas ist sehr selten, aber sehr ernst“, sagte Steinar Madsen von der Arzneimittelbehörde dem Norwegischen Rundfunk NRK. Außerdem seien mehrere Fälle gemeldet worden, in denen junge Geimpfte Hautblutungen oder blaue Flecken bekommen hätten, sagte Sigurd Hortemo vom Folkehelseinstitutt. Das könne ein Hinweis auf eine niedrige Anzahl an Blutplättchen (Thrombozyten) sein, was wiederum innere Blutungen auslösen könne.

Am Donnerstag hatte die norwegische Gesundheitsbehörde die Vergabe des AstraZeneca-Impfstoffes gestoppt, nachdem in Dänemark ein Mensch kurz nach der Impfung an einem Blutgerinnsel gestorben war. Dänemark habe bisher aber keinen eindeutigen Zusammenhang feststellen können.

Fall auch in Österreich

In Österreich war eine 49-jährige Krankenschwester des Landesklinikums Zwettl infolge schwerer Gerinnungsstörungen gestorben. Eine 35-jährige Kollegin entwickelte eine Lungenembolie, befand sich zuletzt jedoch auf dem Weg der Besserung. Bei diesen beiden Fällen in Niederösterreich hatten die betroffenen Frauen zuvor Impfungen aus derselben Charge des AstraZeneca-Impfstoffes erhalten.

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hatte erklärt, dass es keine auffällige Häufung von Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gebe. Österreichische Fachleute teilten am Freitag ebenfalls mit, es bestehe kein kausaler Zusammenhang zwischen Gerinnungsstörungen und der Impfung von AstraZeneca.

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