Italien: Ermittlung zu Tod eines Lehrers nach Impfung

Die italienische Justiz dehnt ihre Ermittlungen um mögliche Todesfälle nach Impfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin aus. Konkret leitete die Staatsanwaltschaft von Bologna eine Untersuchung nach dem Tod eines stellvertretenden Schuldirektors und Lehrers ein, der zehn Tage nach seiner Immunisierung mit dem AstraZeneca-Impfstoff in seinem Bett tot aufgefunden worden war.

In der Region Piemont wurden Impfungen mit AstraZeneca angesichts des Falles fürs Erste gestoppt. Die Aussetzung sei eine Vorsichtsmaßnahme, teilte die Regionalregierung mit. Am Abend wurden die Impfungen wieder aufgenommen.Die Impfungen würden mit anderen Chargen weitergehen, teilte die Region mit.

Die Ermittler wollen prüfen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Todesfall und der Impfung besteht, berichteten italienische Medien heute. Die italienische Justiz prüft bereits weitere fünf Todesfälle, die mit der AstraZeneca-Impfung zusammenhängen könnten, darunter jene von zwei Militärangehörigen und einem Polizisten auf Sizilien.

Ermittlungen auch gegen AZ-Chef in Italien

Die AstraZeneca-Charge, aus der der Impfstoff stammte, mit dem die Militärangehörigen immunisiert worden waren, wurde am Donnerstag von Italiens Arzneibehörde AIFA eingezogen. Diese Charge enthielt 560.000 Ampullen – 250.000 erhielt Italien, der Rest ging an sieben andere EU-Länder. Italiens Oberstes Gesundheitsinstitut ISS hat eine Analyse der Charge eingeleitet.

Gegen den Chef von AstraZeneca in Italien wurden Ermittlungen wegen Fahrlässigkeit eingeleitet. Es gab bereits Tausende Abmeldungen für Impfungen für den Wirkstoff mit AstraZeneca, vor allem bei Sicherheits- und Lehrerpersonal, berichteten italienische Medien.