Dritter Lockdown in italienischen Regionen beginnt

Wegen erneut zunehmender CoV-Infektionen hat für mehrere italienische Regionen heute der dritte Lockdown seit Beginn der Pandemie im Februar 2020 begonnen. Regionen mit einem Inzidenzwert von 250 Fällen wechseln automatisch in die höchste, rote Stufe. Das trifft derzeit auf rund drei Viertel des Landes zu.

Elf der 20 Regionen werden auf der CoV-Ampel als rot eingestuft. Alle anderen sind orange mit Ausnahme der Insel Sardinien, die als weiße Region nur wenige Maßnahmen umsetzen muss. In den roten Regionen sind Schulen, Hochschulen, Cafes und Restaurants geschlossen. Der Verkauf aller nicht dringend benötigten Produkte wird gestoppt.

Die Menschen dürfen sich nur innerhalb ihrer Region bewegen. Besuche sind nur einmal am Tag und maximal zu zweit bei einem anderen Haushalt zulässig. Die Reproduktionszahl liegt in 16 der 20 Regionen bei über 1,0. Für das Osterwochenende wurde schon jetzt für ganz Italien die rote Stufe festgelegt.

Menschen nutzten letzte Stunden aus

Die Italiener nutzten das letzte Wochenende vor Beginn des Lockdowns in mehreren Regionen, um in Parks und am Strand spazieren zu gehen und Zeit im Freien zu genießen. Viele aßen zu Mittag in Restaurants vor der geplanten Schließung von Lokalen und Geschäften. Viele Friseursalons erlebten einen Kundenansturm. Die Polizei musste in Rom und Mailand größere Menschenansammlungen auflösen.

Regierungschef Mario Draghi will bis September mindestens 80 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft haben. Laut dem neuen Impfplan der Regierung soll die Zahl der täglich verimpften Dosen von 170.000 auf 500.000 gesteigert werden. Die Beschleunigung der Impfungen werde dank der Lieferung von 7,3 Millionen Dosen von Johnson-&-Johnson-Vakzinen ab Mitte April möglich.

Bis Ende Juni werden 27 Millionen Dosen von Johnson & Johnson in Italien erwartet. Der Impfstoff, von dem nur eine Dosis geimpft werden muss, sei bei niedrigen Temperaturen leicht aufzubewahren und könne die Lieferkürzungen des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca kompensieren.