Oslo führt bisher strikteste Maßnahmen ein

Oslo führt angesichts wachsender Neuinfektionszahlen seine bisher striktesten Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus ein. Unter anderem dürfen die Einwohnerinnen und Einwohner der norwegischen Hauptstadt vorübergehend nicht mehr als zwei Gäste im Eigenheim begrüßen, wie der Vorsitzende der städtischen Regierung, Raymond Johansen, gestern auf einer Pressekonferenz im Osloer Rathaus bekanntgab.

Alle Schülerinnen und Schüler ab der achten Klasse und in den weiterführenden Schulen stellen komplett auf Digitalunterricht um, viele Mädchen und Buben der fünften bis siebenten Jahrgänge müssen ebenfalls auf Homeschooling ausweichen. Kindergärten bleiben in der Osterwoche geschlossen. Alle bestehenden Maßnahmen, darunter die geschlossenen Geschäfte und Restaurants, werden weitergeführt.

Johansen: Befinden uns in „dritter Welle“

Insgesamt betrachtet handle es sich um die am stärksten eingreifenden Maßnahmen, die in Oslo während der Pandemie eingeführt worden seien, sagte Johansen. „Das ist hart, das ist schwierig, und das ist notwendig.“ Die Zahl der Infektionen sei noch nie so hoch gewesen wie in der vergangenen Woche, die Ansteckungen stiegen in allen Stadtteilen. „Es besteht kein Zweifel, dass wir uns in einer dritten Infektionswelle befinden“, sagte Johansen. Diese Welle unterscheide sich jedoch von den anderen, weil sie von mutierten und deutlich ansteckenderen Varianten des Coronavirus angetrieben werde.

Norwegen ist insgesamt bisher verhältnismäßig gut durch die CoV-Krise gekommen. In Oslo sind die Fallzahlen jedoch deutlich höher als im Rest des Landes. In den vergangenen 14 Tagen kamen dort 3.300 Neuinfektionen hinzu, die Tendenz steigt.