Deutschland schafft Klimaziel wegen CoV doch noch

Deutschland hat wegen der Coronavirus-Krise sein eigentlich bereits aufgegebenes Klimaziel für 2020 doch noch geschafft. Die Treibhausgasemissionen gingen im vergangenen Jahr um 40,8 Prozent im Vergleich zu 1990 zurück, wie das Umweltbundesamt auf Basis vorläufiger Daten heute bekanntgab. Das ist ein Rückgang gegenüber 2019 um 8,7 Prozent.

Drittel der Einsparungen wegen CoV

Gut ein Drittel davon wird auf die Wirtschaftskrise infolge der Coronavirus-Epidemie zurückgeführt. Während der Energiesektor seine Emissionen wegen der Abschaltung von Kohlekraftwerken um fast 15 Prozent reduzieren konnte, gingen sie im Gebäudesektor nur um knapp drei Prozent zurück.

Das bedeutet unter dem Regime des neuen Klimagesetzes, dass der Bereich von Bauminister Horst Seehofer seine Vorgaben verfehlt hat. Sofern ein Expertenrat das bestätigt, muss der CSU-Politiker laut Gesetz noch vor der Bundestagswahl ein Sofortprogramm vorlegen, um wieder auf Kurs zu kommen.

Verweis auf EU-Ziele

Umweltministerin Svenja Schulze sagte, die Daten zeigten trotz der CoV-Effekte grundsätzliche Fortschritte. „Dass Deutschland sein Klimaziel für 2020 jetzt doch geschafft hat, ist für mich aber kein Grund zum Ausruhen.“ Sie verwies darauf, dass die EU ihre Klimaziele erhöhen wird und das Folgen auch für Deutschland habe. „Darum sollte die Bundesregierung schon das geplante Ausbautempo für Wind- und Sonnenstrom in diesem Jahrzehnt verdoppeln.“