Bosnische Verfassungsrichter ließen sich in Serbien impfen

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des bosnischen Verfassungsgerichts haben sich im Nachbarland Serbien gegen Covid-19 impfen lassen. Die Möglichkeit habe sich ergeben, nachdem sich die Institution an entsprechende Stellen in Belgrad gewendet habe, teilte das Verfassungsgericht in Sarajevo gestern mit. Die Impfungen seien gestern im Krankenhaus der südwestserbischen Stadt Uzice erfolgt.

In Bosnien haben die Impfungen gegen Infektionen mit dem Coronavirus noch kaum begonnen – die Regierung hatte bei der Beschaffung von Impfstoffen wenig Geschick bewiesen. Serbien hingegen, das auch chinesische und russische Vakzine im großen Stil einsetzt, hat bereits mehr als zwei Millionen Impfungen an die eigene Bevölkerung verabreicht.

Bereits zu Monatsbeginn hatte der serbische Präsident Aleksandar Vucic in Sarajevo eine Spende von 10.000 Dosen des Vakzins AstraZeneca überbracht. Der „Impfausflug“ des Verfassungsgerichts ins Nachbarland gilt in Sarajewo als heikel. Hinter der Großzügigkeit Belgrads werden nämlich keine selbstlosen Motive vermutet. Serbien trachte vielmehr danach, seinen Einfluss in Bosnien auszubauen.