NGOs fordern grundlegenden Wandel in EU-Asylpolitik

Die Hilfsorganisation Oxfam und sieben weitere Organisationen haben fünf Jahre nach dem Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei dieses als „gescheitert“ bezeichnet.

„Katastrophale Lebensbedingungen in den Aufnahmelagern für Geflüchtete, illegale Pushbacks an den europäischen Außengrenzen und schleppende Asylverfahren für Schutzsuchende“ seien die Folgen dieses Abkommens, kritisierten die Organisationen in einem heute veröffentlichten Brief. Die EU wolle aber an ihrer „Abschottungspolitik“ festhalten und diese im Rahmen ihres neuen Migrations- und Asylpaktes fortsetzen.

Die acht Organisationen forderten einen grundlegenden Kurswechsel, der den Schutz geflüchteter Menschen gewährleistet. Die EU versperre mit ihrer Politik den Schutzsuchenden systematisch den Weg in die Sicherheit, kritisierte Raphael Shilhav, Oxfams EU-Migrationsexperte in Brüssel.

Vor allem Frauen berichteten, dass sie sich nicht sicher fühlten, dass sie Gewalt, Belästigung und Ausbeutung ausgesetzt seien. Für diese dramatische humanitäre Krise sei die EU verantwortlich.

Der offene Brief wird von Amnesty International, Caritas Europe, dem Danish Refugee Council, dem Greek Council for Refugees, Human Rights Watch, dem International Rescue Committee und von Refugee Rights Europe mitgetragen.