AstraZeneca: Länder wollen nun über 65-Jährige impfen

Sollte die Europäsche Arzneimittelbehörde (EMA) heute grünes Licht für den weiteren Einsatz des Impfstoffs von AstraZeneca geben, wollen die Länder verstärkt die über 65-Jährigen impfen.

Zwar wollen Salzburg und Niederösterreich bereits vereinbarte Termine für das Bildungspersonal einhalten, wie ein Rundruf der APA ergab. Weitere Berufsgruppenimpfungen soll es vorerst aber offenbar nicht geben – entsprechend dem angekündigten Erlass von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne).

Derzeit ist die Durchimpfung der 65- bis 74-Jährigen besonders gering. Bis gestern hatten erst 2,4 Prozent dieser Altersgruppe die zwei für den vollen Immunschutz nötigen Impfungen erhalten, 6,5 Prozent zumindest die erste. Damit wurden deutlich mehr Jüngere geimpft (zwischen 6,8 und 9,5 Prozent Erstgeimpfte), obwohl fast die Hälfte der Coronavirus-Infizierten auf den Intensivstationen (45 Prozent) zwischen 65 und 79 Jahre alt ist.

Oberösterreich entscheidet heute

Das Coronavirus-Prognosekonsortium der Regierung warnte daher, dass die Immunisierung dieser Altersgruppe nicht ausreicht, um den erwarteten deutlichen Anstieg der Intensivpatienten zu bremsen. Die meisten Bundesländer kündigten daher an, die bereits am 5. März vereinbarte Priorisierung der über 65-Jährigen umzusetzen und weitere Berufsgruppenimpfungen vorerst hintanzustellen.

In Kärnten hieß es, dass man unter 65-Jährige ohnehin nur vorgezogen habe, solange AstraZeneca für Ältere nicht zugelassen war. Daher habe man neben dem Gesundheits- und Pflegepersonal auch 45- bis 65-jährige Lehrerinnen und Lehrer geimpft. Nun sollen die Hochrisikopatienten geimpft werden. Allerdings seien von AstraZeneca für die kommenden zwei Wochen keine größeren Lieferungen zu erwarten.

Erst im Lauf des Tages will Oberösterreich über das weitere Vorgehen entscheiden. Hier war zuletzt die Frage offen, ob auch Mitglieder der Feuerwehren geimpft werden sollen.

Geringste Durchimpfung Älterer in Wien und NÖ

Am geringsten ist die Durchimpfung der älteren Bevölkerung in Wien und Niederösterreich. Hier hatte bis gestern weniger als die Hälfte der über 85-Jährigen die erste Impfung erhalten. Bei den 65- bis 74-Jährigen liegen auch die Steiermark, Kärnten und das Burgenland unter dem Durchschnitt von 6,5 Prozent Erstimpfungen.

Auffällig ist auch, dass die Durchimpfung der älteren Männer etwas höher ist jene der älteren Frauen. Bei den unter 65-Jährigen ist es umgekehrt: Hier hat die Priorisierung des Gesundheits- und Bildungspersonals dazu geführt, dass bisher deutlich mehr Frauen als Männer geimpft wurden.