Impfstoff: London kritisiert EU-Drohung von Exportverbot

Die britische Regierung hat die EU-Drohung eines Impfstoffexportverbots kritisiert. Er sei überrascht und enttäuscht von diesen Äußerungen gewesen, sagte Bauminister Robert Jenrick heute dem TV-Sender Sky.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe Premierminister Boris Johnson Anfang des Jahres die klare Zusage gegeben, dass es nicht zu solchen Exportbeschränkungen kommen und die Europäische Union ihre vertraglichen Verpflichtungen einhalten werde.

Das habe auch Großbritannien vor. „Und ich hoffe und erwarte, dass die EU sich an ihren Teil der Abmachung hält“, so Jenrick.

Mangel an Impfstoff

Von der Leyen hatte im Streit mit Großbritannien und den USA gesagt, dass die EU prüfen werde, ob Exporte in Länder, die eine höhere Impfrate haben, noch verhältnismäßig seien. Womöglich müsse darüber nachgedacht werden, Exporte in Länder, die selber Impfstoffe produzierten, von deren Ausfuhrbereitschaft abhängig zu machen.

In der EU besteht ein akuter Mangel an Impfstoff auch aufgrund von Lieferproblemen des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca. Auch Großbritannien rechnet ab Ende März mit geringeren Impfstofflieferungen. Allerdings sieht sich das Land dennoch auf Kurs, die priorisierten Gruppen bis zum 15. April und alle Erwachsenen bis Ende Juli zu impfen.