Belgiens Pommes-frites-Stände als UNESCO-Kulturerbe beantragt

Neben dem Espresso aus Italien zeichnet sich eine weitere lebensmittelbezogene Einreichung zur Erreichung des UNESCO-Kulturerbes ab: Sie betrifft die belgischen Pommes-frites-Stände. Einen entsprechenden Antrag reichte der nationale Dachverband der Pommes-frites-Stände-Betreiber, Navifrit, zusammen mit anderen Vereinigungen bei der Landesregierung Flanderns ein.

Diese könnte den Vorschlag anschließend als Belgiens Kandidaten bei der UNESCO einreichen, wie belgische Medien berichteten.

Kiosk-Mitarbeiter in Brüssel bereitet Pommes Frites zu
Reuters/Francois Lenoir

Bierkultur bereits ein Erbe

„Diese Kultur ist bei uns allen eingebrannt. Dabei handelt es sich um etwas ganz Normales, um eine feste Wertschätzung in unserem Leben“, sagte der Navifrit-Vorsitzende Bernard Lefevre dem flämischen Rundfunk VRT zufolge über die Standln. Die Bierkultur des kleinen Königreichs trägt den Titel des immateriellen Kulturerbes der Menschheit bereits.

„Vielleicht müssen wir uns gerade deswegen gemeinsam um die Pflege dieses Kulturguts kümmern.“ Das sei die beste Art und Weise, die Pommes-Standln wertzuschätzen. Viele Leute hielten es für normal, dass es Pommes-frites-Hütten im Straßenbild gebe und immer geben werde. „Doch wir beobachten weltweit, dass die kleinen Handwerker immer mehr verschwinden.“

Die belgischen Regionen haben die Pommes-frites-Stand-Kultur bereits als Kulturerbe anerkannt. Belgien darf alle zwei Jahre einen neuen Kandidaten für die Liste des immateriellen Kulturgutes der UNESCO einreichen, die Länder und Regionen wechseln sich dabei ab. Im kommenden Jahr ist Flandern an der Reihe. Mitte Mai will Landeskulturminister Jan Jambon seine Entscheidung auf Grundlage eines Gutachtens bekanntgeben.