Dänemark: Maßnahmen gegen „Parallelgesellschaften“

Die dänische Regierung will mit einer Reihe von Maßnahmen verhindern, dass in ihrem Land Parallelgesellschaften entstehen. Dem Innenministerium in Kopenhagen schwebt unter anderem vor, dass der Anteil der Bewohnerinnen und Bewohner „mit nicht westlichem Hintergrund“ in zehn Jahren in keinem dänischen Wohngebiet mehr über 30 Prozent liegen soll. Ein entsprechender Vorschlag des Ministeriums von gestern soll nun mit weiteren Parlamentsparteien besprochen werden.

Wenn viele Einwandernde nicht westlicher Herkunft und ihre Nachfahren in bestimmten Gebieten wohnten, steige das Risiko, dass dort religiöse und kulturelle Parallelgesellschaften entstünden, teilte das Ministerium mit.

„Wir haben viel zu viele Jahre die Augen vor der Entwicklung verschlossen, die auf dem Weg war, und erst dann gehandelt, als die Integrationsprobleme zu groß geworden sind“, sagte Innenminister Kaare Dybvad Bek. Die Regierung wolle deshalb daran arbeiten, dass gemischte Wohngebiete geschaffen würden.

Dänemark zählt seit Längerem zu den Ländern in Europa, die eine besonders strikte Migrationslinie fahren. Dabei ist es auch unter der Minderheitsregierung der sozialdemokratischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen geblieben.