Mindestens acht Demonstranten bei Protesten in Myanmar getötet

In Myanmar sind bei Protesten gegen die Militärmachthaber heute mindestens acht Menschen getötet worden. Laut dem Nachrichtenportal Myanmar Now wurden sieben Menschen in der Stadt Aungpan getötet. Eine verwundete Person starb, nachdem sie in der nahe gelegenen Stadt Kalaw ins Krankenhaus eingeliefert worden war.

Das brutale Vorgehen der Junta in Myanmar gegen Kritiker des Militärputschs führt unterdessen zu einer großen Fluchtbewegung aus der Handelsmetropole Yangon.

Mit dem Sprecher der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) wurde ein weiteres prominentes Mitglied von Aung San Suu Kyis Regierungspartei festgenommen. Beobachter befürchten, dass Kyi Toe, der seit dem Putsch die Medien im Land über die NLD und die Entwicklungen informiert hatte, gefoltert werden könnte. In den vergangenen Wochen waren bereits zwei NLD-Mitglieder kurz nach ihrer Inhaftierung gestorben.

Insgesamt über 220 Tote seit Beginn der Proteste

Seit dem Umsturz von Anfang Februar wurden nach Angaben der Gefangenenhilfsorganisation AAPP bereits mehr als 2.200 Menschen festgenommen, mindestens 224 wurden getötet. Die faktische Regierungschefin Suu Kyi, die die Parlamentswahl im November klar gewonnen hatte, wurde in Gewahrsam genommen und wird mehrerer Vergehen beschuldigt. Das Vorgehen der Militärjunta gegen die Demonstranten wurde in den vergangenen Wochen immer brutaler.

In der an Myanmar angrenzenden thailändischen Provinz Tak bereiteten die Behörden Notunterkünfte für Flüchtlinge vor. Etwa 90.000 Flüchtlinge aus Myanmar leben bereits in der Grenzregion, man rechnet mit Zehntausenden weiteren Flüchtlingen.