Nach Tod von Tansanias Staatschef: Neue Präsidentin vereidigt

Nach dem Tod von Präsident John Magufuli hat Tansania eine neue Staatschefin. Vizepräsidentin Samia Suluhu Hassan wurde heute in Daressalam als neue Präsidentin vereidigt und ist somit die erste Frau, die das Amt bekleidet.

Tansanias neue Präsidentin Samia Suluhu Hassan
APA/AFP

Die aus Sansibar stammende Politikerin war seit 2015 Vizepräsidentin; davor war sie unter anderem Abgeordnete in Tansanias Parlament und Ministerin in der halbautonomen Region Sansibar. Sie übernimmt das Amt bis zur nächsten Wahl 2025.

Spekulationen über Covid-19-Erkrankung

Magufuli starb nach Angaben seiner Vizepräsidentin am Mittwoch im Alter von 61 Jahren an Herzversagen. Allerdings hatte zuvor eine längere Abwesenheit in der Öffentlichkeit für Spekulationen über eine mögliche Covid-19-Erkrankung gesorgt.

Magufuli hatte lange die Existenz des Coronavirus in dem Land abgestritten und mit provokanten sowie zweifelhaften Aussagen über die Pandemie für Aufsehen gesorgt. Tansania hat seit Mai vergangenen Jahres keine offiziellen CoV-Zahlen mehr bekanntgegeben.

Der ab 2015 amtierende Magufuli – wegen seines kompromisslosen Führungsstils auch „Bulldozer“ genannt – polarisierte in dem ostafrikanischen Land mit seinen rund 58 Millionen Einwohnern. Von Befürwortern wurde er wegen seines Auftretens, seiner Infrastrukturprojekte und Versprechen der Korruptionsbekämpfung unterstützt.

Kritiker und Menschenrechtler aber verurteilten seine zunehmenden Beschränkungen von Presse- und Meinungsfreiheit sowie seinen Umgang mit der Pandemie.