Junge Goldman-Sachs-Banker wollen 80-Stunden-Obergrenze

Die Unzufriedenheit junger Bankerinnen und Banker bei der US-Investmentbank Goldman Sachs ist enorm. Das ergab eine interne Umfrage von 13 Angestellten. Die Mitarbeiter, die sich in ihrem ersten Dienstjahr befinden, forderten eine 80-Stunden-Obergrenze. Die Jungbanker führten die Umfrage ob der prekären Arbeitsbedingungen selbst durch.

Sie gaben an, durchschnittlich 95 Stunden die Woche zu arbeiten und nicht mehr als fünf Stunden die Nacht zu schlafen. Ihre persönlichen Beziehungen und ihre psychische Gesundheit würden unter den aktuellen Arbeitsbedingungen stark leiden. Sie überlegten deshalb auch zu kündigen, sollte sich in den nächsten sechs Monaten an den Bedingungen nichts ändern.

„Das ist unmenschlich“

„Der Schlafentzug, das Verhalten von höherrangigen Bankern, der mentale und körperliche Stress … Ich habe bei Pflegefamilien gelebt, und das ist wohl schlimmer“, sagte ein Befragter in der Umfrage, die der BBC vorliegt. „Das liegt jenseits der Kategorie ‚hart arbeitend‘, das ist unmenschlich/Missbrauch“, sagte eine weitere befragte Person.

Die Umfrage wurde der Managementabteilung der US-Investmentbank im Februar vorgelegt. Die Bank gibt an, seither erste Schritte in Richtung besserer Bedingungen gemacht zu haben. „Wir verstehen, dass unsere Leute sehr gestresst sind, weil das Geschäft stark ist und sich das Arbeitsaufkommen auf einem Rekordniveau befindet“, so eine Sprecherin gegenüber der BBC.

„Ein Jahr seit Beginn von Covid-19 sind die Leute verständlicherweise ziemlich überbeansprucht, und darum hören wir ihren Bedenken zu und gehen einige Schritte, um diesen gerecht zu werden“, heißt es weiter.