„Nord Stream 2“: OMV-Chef erwartet Fertigstellung

OMV-Chef Rainer Seele erwartet eine Fertigstellung der umstrittenen deutsch-russischen Gaspipeline „Nord Stream 2“ trotz Sanktionsdrohungen der USA.

„Das will ich wohl hoffen. Dieses Projekt ist von großer Bedeutung für die Versorgungssicherheit des europäischen Gasmarktes, es steht daher in der Entscheidungsverantwortung Europas“, sagte Seele im Gespräch mit der „Wiener Zeitung“ (Samstag-Ausgabe). Die OMV ist an der Finanzierung des Projekts beteiligt.

USA fordern „sofortigen“ Baustopp

Die USA hatte Mitte März nach bereits jahrelanger Kritik erneut den „sofortigen“ Baustopp von „Nord Stream 2“ gefordert. Jede Stelle, die am Projekt „Nord Stream 2“ zwischen Russland und Deutschland beteiligt sei, müsse sich „sofort“ zurückziehen oder mit US-Sanktionen rechnen, erklärte US-Außenminister Antony Blinken.

Der OMV-Chef hofft noch auf eine politische Einigung. „Mit den USA leben wir seit Jahrzehnten eine tiefe transatlantische Freundschaft. Und Freunde sollten einander nicht drohen“, so Seele.

Aber nicht alle EU-Staaten stehen hinter dem Gaspipeline-Projekt. „Die Bedenken von kleineren Mitgliedsstaaten müssen daher berücksichtigt werden. Deutschland als Verbindungsland von ‚Nord Stream 2‘ hat eine klare Position“, sagte der OMV-CEO. Es müsse „der politische Dialog geführt und Überzeugungsarbeit geleistet werden“.