Präsidentenpartei in El Salvador wird stärkste Kraft

Der wegen seines autoritären Regierungsstils umstrittene Präsident Nayib Bukele hat mit seiner Partei bei der Parlamentswahl in El Salvador eine deutliche Mehrheit errungen. Sie verfehlte um nur einen Sitz eine Zweidrittelmehrheit, wie aus dem Endergebnis hervorgeht, das die Wahlbehörde des mittelamerikanischen Landes gestern (Ortszeit) – 20 Tage nach dem Urnengang – präsentierte.

Die Partei des konservativen Bukele, Nuevas Ideas (Neue Ideen), kommt diesem zufolge ab Mai auf 55 der 84 Sitze im Parlament, in dem sie bisher gar nicht vertreten war. Die Volksvertretung besteht aus nur einer Kammer. Zusammen mit den sechs Abgeordneten der ihr nahestehenden Gana-Partei hätte Bukeles Partei eine Zweidrittelmehrheit und könnte unter anderem Richter zum Obersten Gerichtshof ernennen.

Die traditionell großen Parteien kassierten hingegen drastische Niederlagen. Der rechten Arena-Partei bleiben nur noch 14 und der linken FMLN gar lediglich vier Sitze. Das Lager des Präsidenten gewann bei den gleichzeitig abgehaltenen Kommunalwahlen auch die Mehrheit der 262 Bürgermeisterrennen, unter anderem in der Hauptstadt San Salvador.