Olympische Ringe in Tokio
Reuters/Kim Kyung-Hoon
Olympia

Keine ausländischen Fans in Tokio

Bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio (23. Juli bis 8. August) dürfen wegen der Coronavirus-Pandemie keine ausländischen Fans nach Japan einreisen. Diese Entscheidung teilten die japanischen Organisatoren in einer Videokonferenz dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und den Organisatoren der Paralympics mit.

Grund für den Beschluss ist die Angst vor einer weiteren Verbreitung des Coronavirus. Das IOC und das Internationale Paralympische Komitee (IPC) hätten die Entscheidung „vollkommen respektiert und akzeptiert“, hieß es.

Ticketkäuferinnen und -käufer aus dem Ausland sollen eine Kostenerstattung erhalten. Bisher waren rund eine Million Tickets an Fans aus dem Ausland verkauft worden. Für das geplante Budget der Organisatoren ist der Ausfall bei den Ticketeinnahmen ein harter Schlag. Hinzu kommen erhebliche Folgen für das Tourismusgewerbe, das auf viel Geld von Olympiagästen und die Werbewirkung gehofft hatte.

Mehrheit der Bevölkerung für Olympiaabsage

4,5 Millionen Eintrittskarten gingen bisher an japanische Käuferinnen und Käufer. Ob Einheimische bei Olympia und den Paralympics in die Arenen dürfen, soll bis Ende April entschieden werden. In Umfragen hatte sich zuletzt eine deutliche Mehrheit der japanischen Bevölkerung für eine erneute Verlegung der bereits um ein Jahr verschobenen Sommerspiele oder sogar eine komplette Absage ausgesprochen.

Das Nationalstadion in Tokio
Reuters/Kyodo
In Tokio sollen die Olympischen Spiele stattfinden – ohne ausländische Besucherinnen und Besucher

Das Olympia-Organisationsteam bemühte sich, mit strengen Maßnahmen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie Vertrauen für die Austragung zu gewinnen und die skeptische Bevölkerung umzustimmen. Bei der Bekanntgabe der Verschiebung der Spiele im vergangenen Jahr hatten die Organisatoren erklärt, das Sportereignis werde 2021 als „Beweis für den menschlichen Triumph über das Virus“ abgehalten werden.

IOC: „Schulden Volk viel Respekt“

Die neue Organisationschefin Seiko Hashimoto hatte auf eine Entscheidung über ausländische Olympiafans noch vor Beginn des olympischen Fackellaufs am 25. März gedrängt. IOC-Chef Thomas Bach hatte schon vor den Beratungen Unterstützung für den Fall eines Ausschlusses von Fans signalisiert.

„Wir müssen die Sicherheit aller Teilnehmer der Spiele und des japanischen Volkes voranstellen, dem wir jetzt schon sehr viel Respekt schulden“, sagte Bach. Man müsse Opfer von allen verlangen und dafür um Verständnis bitten, meinte der Deutsche.