IWF: 90 Millionen durch Krise in extreme Armut gerutscht

Seit Beginn der Pandemie sind dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge weitere 90 Millionen Menschen in extreme Armut abgerutscht. Es gebe zudem beunruhigende Signale, dass die Schere zwischen Industriestaaten und den Schwellenländern weiter auseinandergehe, sagte IWF-Vize-Chef Geoffrey Okamoto gestern in Washington.

Das Einkommen in den Entwicklungsländern werde zwischen 2020 und 2022 pro Einwohner um 22 Prozent geringer sein, als es ohne Pandemie gewesen wäre. Darüber hinaus hätten viele der ohnehin schon hoch verschuldeten Länder kaum Spielraum dafür, ihre Ausgaben zum Kampf gegen die Pandemie zu erhöhen. Insgesamt sei der Ausblick äußerst unsicher, da unklar sei, wie lange die Pandemie andauern werde und wann die Welt ausreichend mit Impfstoff versorgt sei.

Okamoto sagte zudem, es gebe Hinweise darauf, dass sich die globale Konjunktur kräftiger als bisher erwartet erholen könnte. Es bestünden aber auch weiter erhebliche Risiken für die Wirtschaft, unter anderem durch die Virus-Mutationen. Okamoto kündigte an, der IWF werde seine Prognose für die Weltwirtschaft Anfang April aktualisieren. Im Januar hatte der Fonds ein Wachstum von 5,5 Prozent für 2021 vorhergesagt.