Pilotprojekt: Berliner Philharmoniker spielten vor Publikum

Die Berliner Philharmoniker haben erstmals seit Monaten wieder vor einem größeren Publikum gespielt. Das Konzert war Teil eines Pilotprojekts – zugelassen waren rund 1.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Sie mussten sich vorab auf das Coronavirus testen lassen. Die Karten seien innerhalb von drei Minuten verkauft gewesen, sagte Intendantin Andrea Zietzschmann gestern Abend.

In der Philharmonie in der deutschen Hauptstadt wurde eigens ein Testzentrum eingerichtet. Etwa die Hälfte der Besucher konnte dort einen Abstrich entnehmen lassen. Das Testergebnis war kurz darauf auf dem Handy abrufbar. Die anderen Besucher hatten Termine in anderen Testzentren in der Stadt. Beim Einlass musste dann ein negatives Ergebnis vorgezeigt werden.

Kultursenator Klaus Lederer (Linke) erinnerte daran, dass bundesweit Theater, Konzerthäuser und Opern geschlossen seien. „Und wir machen – bei anschwellender Inzidenz, bei einer sich aufbauenden dritten Welle – Konzerte. Da gibt’s Leute, die sagen: ‚Ihr seid nicht ganz dicht.‘“ Die Kultur habe vor einem Jahr als Erste geschlossen und versucht, ihre gesamtgesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen.

„Wir wissen um die Verantwortung“, sagte Lederer. Jetzt sagten aber alle, das Testen sei wichtig, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. In diesen Räumen gebe es gut funktionierende Lüftungsanlagen und Hygienekonzepte. „Wo soll man – wenn nicht hier – mal Dinge ausprobieren?“ Mit dem Projekt sollten Dinge ausprobiert werden, von denen andere gesellschaftliche Bereiche hoffentlich lernen könnten.