Madagaskar will momentan keinen Impfstoff beschaffen

Madagaskar hat es nach den Worten von Präsident Andry Rajoelina nicht eilig, Coronavirus-Impfstoff für seine Bevölkerung anzuschaffen, sondern setzt stattdessen weiterhin auf ein angebliches Kräuterheilmittel gegen das Virus.

Er selbst sei bisher nicht geimpft und habe auch nicht vor, sich impfen zu lassen, sagte Rajoelina heute in einer Fernsehansprache. Er sei nicht komplett gegen Impfungen, doch befinde sich das Land derzeit „in einer Beobachtungsphase des Impfstoffs“, der derzeit noch zu viele Nebenwirkungen habe.

Die madagassische Regierung hatte im vergangenen Jahr einen Kräutertrunk auf Basis von Beifuß präsentiert, der angeblich vorbeugend und heilend gegen das Coronavirus wirken soll. An der Wirksamkeit des Gemischs namens „Covid Organics“ bestehen jedoch erhebliche Zweifel, eine Heilkraft wurde durch keinerlei wissenschaftliche Studie belegt.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte die Regierung wegen ihrer Haltung. Während andere Länder auf von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zugelassene Impfstoffe setzten, empfehle die madagassische Regierung eine von ihr als „Zauber-Heilmittel“ beworbene Behandlung auf Pflanzenbasis. Damit werde der Bevölkerung eine angemessene medizinische Versorgung vorenthalten.