Silber ist im Februar wegen Diskussionen auf der Plattform Reddit kurzzeitig ins Visier spekulativer Kleinanlegerinnen und -anleger geraten. Inzwischen hat sich die Lage aber wieder beruhigt, die Anleger befinden sich derzeit eher wieder auf dem Rückzug.
Im Februar war der Silberpreis zeitweise auf mehr als 30 Dollar gestiegen und hatte den höchsten Stand seit Anfang 2013 erreicht. Aktuell werden wieder Preise von ungefähr 26 US-Dollar pro Feinunze (31,1 Gramm) des Edelmetalls bezahlt. Das sind etwa ähnliche Kurse wie im Jänner.
Somit hat sich der Trubel um den Einstieg spekulativer Anleger wieder gelegt. Im Nachgang an den Hype um die Aktien des Videospielhändlers Gamestop hatte sich das Edelmetall verstärkt zum Spekulationsobjekt auf dem Finanzmarkt entwickelt.
Silber stark von der Industrie gefragt
Nun dürften wieder die eher klassischen Faktoren für die Preisbildung auf dem Silbermarkt zum Tragen kommen. Im Vergleich zu Gold gilt dabei: Silber ist ein Metall, das – anders als Gold – stark von der Industrie nachgefragt wird. Damit ist sein Preis nicht nur den Stimmungen von Anlegern ausgesetzt, sondern auch konjunkturellen Entwicklungen.
Insgesamt gehen 50 bis 60 Prozent des verkauften physikalischen Silbers in die Industrie. Zum Vergleich: Bei Gold sind es knapp zehn Prozent. Entsprechend sei der Silberpreis aber auch volatiler als der Goldpreis. Im Gegensatz zu Gold hat Silber laut Fachleuten nur begrenzt eine Funktion als „sicherer Hafen“. Allerdings haben in den letzten Jahren viele Firmen in der Produktion Silber durch Aluminium und Kupfer ersetzt, etwa im Bereich der Photovoltaik.