NEOS: Laut Umfrage sinkende Akzeptanz für Krisenmanagement

Die Akzeptanz und das Vertrauen in die Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Krise sinken: Rund vier von zehn Befragten gaben in einer vom Meinungsforschungsinstitut SORA für NEOS durchgeführten Umfrage an, den Überblick über die aktuellen Regeln verloren zu haben. Besonders Junge fühlen sich laut der Erhebung in ihren Freiheiten stark eingeschränkt, wie aus den heute vorgestellten Umfrageergebnissen hervorgeht.

Für die repräsentative Umfrage befragte SORA im August und September 2020 telefonisch und online rund 2.000 Personen sowie heuer im Jänner und Februar 1.000 Personen (die Schwankungsbreite liegt bei 2,5 Prozent). Während im Vorjahr noch 35 Prozent der Aussage „Die Corona-Maßnahmen waren wissenschaftlich gut begründet“ eher nicht oder gar nicht zustimmten, waren es in der Nachbefragung im Februar bereits 46 Prozent. Die Notwendigkeit der Ausgangsbeschränkungen bestätigten im Vorjahr 60 Prozent, heuer nur noch 53 Prozent.

„Alarmierende Nachrichten“

44 Prozent haben zudem den Überblick über die geltenden Maßnahmen verloren. Zudem erreiche die Krisenkommunikation der Regierung Teile der Bevölkerung nicht mehr, sagte Janine Heinz von SORA bei der Vorstellung der Umfrage.

In der Altersgruppe unter 45 habe bereits die Mehrheit keinen Überblick mehr. Die Impfbereitschaft ist der Umfrage zufolge indes gestiegen, sechs von zehn Befragten wollen sich sehr oder ziemlich sicher impfen lassen.

Generell ist der Befragung zufolge das Freiheitsempfinden der Bevölkerung gesunken, das Vertrauen in die Demokratie hat sich hingegen wieder stabilisiert: Rund zwei Drittel gaben an, sich frei oder eher frei zu fühlen, 2019 waren es noch 74 Prozent. Die Demokratie sahen 2020 54 Prozent eher frei, 2019 mit der „Ibiza-Affäre“ waren es nur 41 Prozent.

NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger sprach bei der Vorstellung der Umfrage von teils „alarmierenden Nachrichten“. Beim Krisenmanagement brauche es einen Gesamtblick und „nicht nur den Blick auf ein Dashboard“. Auch mahnte sie einmal mehr die Frage der Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen ein: „Freiheit und Grundrechte sind keine Privilegien“, so Meinl-Reisinger, die Einschränkungen seien die Ausnahme und nicht die Freiheit.