Einen Monat nach dem Erdrutschsieg der linksnationalistischen Vetevendosje hat sich heute das neue kosovarische Parlament konstituiert. Zum Parlamentspräsidenten wurde Vetevendosje-Politiker Glauk Konjufca gewählt. 69 der 120 Abgeordneten stimmten für ihn, 33 dagegen.
Die Abgeordneten der drei derzeitigen größten Oppositionsparteien, der Demokratischen Partei (PDK), der Demokratischen Liga (LDK) und der Serbischen Liste, verweigerten Konjufca die Unterstützung.
Der 39-jährige Politiker war zwischen Dezember 2019 und Februar 2020 bereits einmal interimisch als Parlamentspräsident. In der ersten Regierung des Vetevendosje-Chefs Albin Kurti im Vorjahr war Konjufca als Außenminister tätig. Die Regierung war nach knapp zweimonatiger Amtszeit vom Parlament gestürzt worden.
Mit der konstituierenden Parlamentssitzung startet der Prozess der Regierungsbildung. Präsidentin Vjosa Osmani dürfte Vetevendosje-Chef Kurti mit der erneuten Regierungsbildung beauftragen. Er hat danach zwei Wochen Zeit, um dem Parlament sein Kabinett vorzustellen. Dieses soll dann auch einen neuen Staatspräsidenten wählen. Als aussichtsreichste Kandidatin gilt die interimistische Präsidentin Osmani.