„Sea-Watch 3“ von italienischer Küstenwache festgesetzt

Ein deutsches Rettungsschiff der Hilfsorganisation Sea-Watch ist von der italienischen Küstenwache im sizilianischen Hafen von Augusta festgesetzt worden. Eine Kontrolle der „Sea-Watch 3“ habe unter anderem Verstöße gegen Brandschutzbestimmungen und gegen Vorschriften zum Umweltschutz ergeben, teilte die Küstenwache mit.

Sea-Watch kritisierte das Vorgehen scharf. „Wieder wird uns vorgeworfen, zu viele Menschen gerettet zu haben“, schrieb die Organisation auf Twitter.

NGO: „Alternative: 363 Menschen ertrinken lassen“

Das Schiff war am 3. März mit 363 Geretteten an Bord in Sizilien vor Anker gegangen. Nach Angaben der italienischen Küstenwache hätte es nicht so viele Menschen transportieren dürfen. Sea-Watch prangerte diesen Vorwurf auf Twitter an: „Die Alternative: 363 Menschen ertrinken lassen, weil EU-Behörden keine Anstalten machen, die Rettungslücke im Mittelmeer zu schließen“, kritisierte die Organisation.

Die italienische Küstenwache hat bereits mehrere Schiffe von Hilfsorganisationen festgesetzt. Zahlreiche Aktivisten und Aktivistinnen bezeichnen das Vorgehen als ungerechtfertigt und politisch motiviert. Rettungsorganisationen wie Sea-Watch waren in der Vergangenheit auch beschuldigt worden, mit libyschen Schleppern zusammenzuarbeiten, um Flüchtlinge sicher an die Küsten der EU zu bringen – ein Vorwurf, den sie scharf zurückweisen.