Jemen: Saudis wollen, „dass Waffen völlig schweigen“

Saudi-Arabien hat den Huthi-Rebellen im Jemen einen „umfassenden“ Waffenstillstand angeboten. Der Waffenstillstand solle für das ganze Land gelten und von den Vereinten Nationen überwacht werden, erklärte die Regierung in Riad heute. Das Angebot zählt zu einer Reihe von Vorschlägen, die laut Riad darauf abzielen, den Krieg im Jemen zu beenden.

Zu den weiteren Vorschlägen zählen die Wiedereröffnung des Flughafens in der von den Rebellen kontrollierten Hauptstadt Sanaa sowie politische Verhandlungen zwischen Huthis und der Regierung. „Wir wollen, dass die Waffen völlig schweigen“, sagte Außenminister Prinz Faisal bin Farhan vor Reportern in Riad. Nach seinen Angaben könnte die Initiative sofort starten, sobald die Huthis ihr zustimmten.

Deren Sprecher Mohammed Abdulsalam wies die Vorschläge umgehend zurück. Laut dem Rebellensender Al Masirah bestand Abdulsalam darauf, dass Saudi-Arabien zuerst seine Luft- und Seeblockade aufhebt. „Ideen vorzubringen, über die seit mehr als einem Jahr diskutiert wird, ist nichts Neues.“

Millionen auf der Flucht

Im Jemen herrscht seit fast sechs Jahren Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den schiitischen Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Zehntausende Menschen wurden getötet, Millionen Einwohner mussten flüchten. Die Vereinten Nationen stufen die Lage in dem Land als schwerste humanitäre Krise der Welt ein.