WHO: Anstieg durch geringe Impfraten, Frust und Öffnungen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor Coronavirus-Strategien, die hauptsächlich auf Impfungen setzen. Lockerungsschritte, gepaart mit noch niedrigen Impfraten und Coronavirus-Müdigkeit, führten zu steigenden Neuinfektionen in Europa und anderen Regionen, sagten WHO-Vertreter gestern in Genf.

Der globale Anstieg werde in Europa zusätzlich durch ansteckendere Virusvarianten befeuert, sagte Maria Van Kerkhove, die oberste CoV-Expertin der UNO-Behörde. „Das ist eine sehr gefährliche Kombination.“

„Impfkluft“ immer „grotesker“

Alle hofften, dass Impfen allein das Problem löst, sagte WHO-Krisenkoordinator Mike Ryan. „Sorry, aber das tut es nicht.“ Ryan betonte, dass Lockerungen nur mit sehr niedrigen Fallzahlen und sehr genauer Überwachung des Infektionsgeschehens erfolgreich seien.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus zeigte sich enttäuscht über die mangelnde Bereitschaft reicher Länder, Dosen an ärmere Staaten abzugeben. „Länder impfen jetzt jüngere, gesunde Menschen mit niedrigem Risiko für eine Coronavirus-Erkrankung – auf Kosten von Menschenleben von Gesundheitspersonal, Älteren und anderen Risikogruppen in anderen Ländern.“ Die globale Impfkluft werde jeden Tag „grotesker“.