Der russische Präsident Wladimir Putin will sich anders als viele andere Staatschefs nach Kreml-Angaben bei seiner für heute angekündigten Impfung gegen das Coronavirus nicht filmen lassen.
„Es gefällt ihm nicht“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Der Präsident sei nie Anhänger öffentlicher Impfungen gewesen und tue schon jetzt sehr viel für die „Propagierung“ der russischen Vakzine.
In Russland wunderten sich viele über den kamerascheuen Putin, der schon mit nacktem Oberkörper beim Reiten und beim Arzt posierte. „Es bleibt nur, ihm aufs Wort zu glauben“, sagte Peskow. Für viele zögerliche Russen und Russinnen sollte die Impfung des Präsidenten auch dazu führen, dass sie den im eigenen Land entwickelten Präparaten vertrauen.
Es werde auch nicht bekanntgegeben, mit welchem der drei von russischen Forschern entwickelten Präparate sich der Präsident impfen lasse. „Alle drei Vakzine sind absolut zuverlässig“, sagte Peskow.
Staatsmedien reagierten enttäuscht
Putin hatte „Sputnik V“, das erste registrierte Präparat, als den besten Impfstoff der Welt bezeichnet. Selbst Staatsmedien reagierten enttäuscht und meinten, dass Bilder mehr als Worte sagten.
Die Impfung Putins ist ein breit diskutiertes Thema in Russland. Erst hatte er gezögert, dann erklärt, „Sputnik V“ sei nicht für sein Alter – er ist 68 Jahre alt – freigegeben. Danach wurde das Präparat für über 60-Jährige zugelassen, dann hieß es, die Spritze passe nicht in Putins „Impfplan“. Gestern kündigte er dann überraschend an, sich heute impfen zu lassen. Der Termin sollte am Abend sein.