Israel-Wahl: Premier Netanjahu sieht „Riesensieg“

Die rechtskonservative Likud-Partei des Regierungschefs Benjamin Netanyahu ist bei Israels vierter Parlamentswahl binnen zwei Jahren laut Prognosen stärkste Kraft geworden. Die Likud-Partei kam demnach gestern auf 31 bis 33 Mandate, etwas weniger als bei der Wahl vor einem Jahr. Auf Platz zwei kam die Zukunftspartei des Oppositionsführers Yair Lapid. Netanyahu hat aber Chancen, eine Regierung zu bilden.

Dies hängt davon ab, ob sich die rechte, siedlerfreundliche Partei HaJamin haChadasch (Die neue Rechte) auf Netanyahus Seite schlägt. Deren Vorsitzender Naftali Bennett war zwar mit dem Ziel in den Wahlkampf gegangen, Netanyahu abzulösen. Er hat allerdings auch nicht ausgeschlossen, in eine Koalition mit diesem einzutreten. Bennett sagte am Abend in einer ersten Reaktion: „Ich werde nur das tun, was für den Staat Israel gut ist.“

Netanyahu sprach von einem „Riesensieg“. Seine Likud-Partei führe mit einem „immensen Abstand“ vor Lapids Jesch-Atid-Partei (Es gibt eine Zukunft), schrieb Netanyahu auf Twitter. Er dankte den Bürgern Israels. „Ihr habt der Rechten und dem Likud unter meiner Führung einen Riesensieg beschert.“ Es sei deutlich geworden, dass eine Mehrheit der Israelis eine „starke und stabile Rechtsregierung“ wollte.

Endergebnis nicht vor Freitag

Mit Bennetts Partei würde der Netanyahu-Block den Prognosen zufolge eine Mehrheit von 61 von 120 Abgeordneten erreichen. Konkret wären dies außerdem die strengreligiösen Parteien Shas, Vereinigtes Thora Judentum und die religiösen Zionisten. Eine Regierungsbildung könnte sich jedoch lange hinziehen. Mit dem vorläufigen Endergebnis könnte sich das Bild noch deutlich verschieben. Es wird nicht vor Freitag erwartet.