In der Kategorie Buchneuerscheinungen spielt der Österreicher Christoph Ransmayr in einer eigenen Liga. Seit dem Welterfolg der „Letzten Welt“ und dem nachfolgenden, ewig erwarteten „Morbus Kitahara“ heißt das Prinzip Ransmayr: eigenes Buchformat in seinem Hausverlag, Sperrfristenkult wie bei einem Pop-Album und ein selbst gemachter, turmhoher Erwartungsdruck.
So muss das neue Werk „Der Fallmeister. Eine kurze Geschichte vom Töten“ auf gerade einmal 220 Seiten alles sein: mythologische Parabel, Familiendrama und Umwelt- und Gesellschaftsdystopie zum Krieg um die verknappte Ressource Wasser. Wer schwindelfrei ist und ohne Angst vor Tabus, wird sich von diesem dichten Werk belohnt sehen.