Brillenkonzern Rodenstock für 1,5 Mrd. Euro verkauft

Der Münchner Brillen- und Brillengläserhersteller Rodenstock bekommt nach fünf Jahren einen neuen Eigentümer. Apax Partners ist der vierte Finanzinvestor, der den Traditionskonzern mit 4.900 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen übernimmt, nun vom britisch-amerikanischen Eigentümmer Compass Partners.

Laut Finanzkreisen wird das 1877 gegründete Unternehmen bei der Übernahme – einschließlich Schulden – mit rund 1,5 Milliarden Euro bewertet. Apax und Compass wollten sich dazu nicht äußern. Rodenstock-Chef Anders Hedegaard hofft auf mehr Geld für die Expansion.

2019 hatte Rodenstock 450 Millionen Euro Umsatz und ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 103 Millionen Euro erwirtschaftet. Für das laufende Jahr wurden zuletzt 115 bis 130 Millionen Euro EBITDA anvisiert. Zahlen für 2020 liegen noch nicht vor. Compass Partners musste allerdings 2020 wegen eines vorübergehenden Umsatzeinbruchs in der Pandemie 75 Millionen Euro frisches Kapital nachschießen.

Die Gründerfamilie hatte Rodenstock 2003 an die Beteiligunsgfirma Permira verkauft. Diese verkaufte das Unternehmen 2006 für 700 Millionen Euro an Bridgepoint weiter. In der Finanzkrise 2008 geriet Rodenstock in eine tiefe Krise, sodass Bridgepoint erst 2016 mit Compass einen neuen Eigentümer fand.