Taliban gegen Neuwahl in Afghanistan

Die radikalislamischen Taliban haben einen Vorschlag des afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani zu Wahlen noch in diesem Jahr zurückgewiesen. Ghani werde den Vorschlag bei einer Konferenz in der Türkei im April erläutern, sagte ein ranghoher Regierungsbeamter heute.

Baldige Wahlen seien „ein fairer Plan für die Zukunft Afghanistans“. Die Taliban wiesen das Ansinnen umgehend zurück. Wahlen hätten das Land schon in der Vergangenheit „an den Rand einer Krise gebracht“. Alle Entscheidungen über die Zukunft Afghanistans müssten im Zuge der laufenden Verhandlungen zwischen der Regierung und den Taliban gefällt werden, sagte deren Sprecher Sabihullah Mujahid.

Ein Abkommen vom vergangenen Jahr sieht den Abzug aller US-Soldaten aus Afghanistan bis 1. Mai vor. US-Präsident Joe Biden hat allerdings bereits darauf verwiesen, dass ein vollständiger Abzug bis zu diesem Datum schwierig sein werde.

Das Abkommen der Taliban mit den USA bereitete auch den Weg für Friedensverhandlungen zwischen den Taliban und der Regierung in Kabul. Die seit September in Doha laufenden Gespräche haben bisher wenige Fortschritte gemacht.