Impfintervalle könnten verlängert werden

Die Regierung will künftig das Impfintervall für mRNA-Vakzine gegen das Coronavirus verlängern. Damit folgt sie der Empfehlung des Nationalen Impfgremiums (NIG). So wird in Zukunft die zweite Dosis erst nach sechs Wochen verimpft. Beim Impfstoff von Biontech und Pfizer war das Intervall bisher drei Wochen und bei Moderna vier Wochen. Mit dieser Vorgehensweise will man zwei, drei Wochen Zeit gewinnen und mehr Menschen schneller impfen, hieß es gestern.

Dabei handelt es sich allerdings nur um eine Empfehlung. Ob es dazu auch einen Erlass geben wird, „kann man zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen“, hieß es aus dem Gesundheitsministerium. Man sei laufend in Gesprächen mit den Bundesländern, und sollten Nachschärfungen notwendig sein, dann werde man das tun.

Für jene Menschen, die bereits die erste Dosis von Biontech-Pfizer oder Moderna erhalten haben bzw. einen Termin für die erste Impfdosis reserviert haben, ändert sich dadurch nichts. Bereits vereinbarte Impftermine sollen laut Gesundheitsministerium nicht verschoben werden.

Durchimpfung soll beschleunigt werden

Der Grund für die geplante Änderung: Ab dem 22. Tag nach der ersten Dosis ist bei allen verfügbaren Impfstoffen mit Beginn einer gewissen Schutzwirkung zu rechnen. Durch die Ausdehnung des Intervalls sollen mehr Menschen diese Grundimmunisierung erhalten. „Die Empfehlung des Nationalen Impfgremiums wird den Impffortschritt weiter beschleunigen“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).

„Gerade jetzt ist entscheidend, dass jede Impfdosis, die in unser Land kommt, am effizientesten eingesetzt wird. Durch die größeren Impfintervalle können wir in den nächsten Wochen noch mehr Personen mit einer ersten Impfung gegen Corona versorgen“, so Kurz.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sprach von einem „Zeitgewinn von zwei bis drei Wochen, in denen wir zahlreiche weitere Menschen gemäß Covid-19-Impfplan impfen und somit vor schweren Verläufen schützen können. Denn bereits drei Wochen nach der Verabreichung der ersten Dosis ist laut Nationalem Impfgremium eine Schutzwirkung der Impfung zu erwarten.“