Offener Brief der Autolobby an Kurz

Der Plan der Bundesregierung und acht weiterer EU-Länder für ein Ausstiegsdatum für den Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotoren erzürnt weiterhin die Autobranche, Automobilclubs und Frächter. Sie wandten sich heute mit einem offenen Brief an Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Kernaussage des Schreibens: „Diese Politik eines Technologieverbotes ist falsch.“

Für die CO2-Bilanz beim Betrieb eines Fahrzeuges sei nicht die Technologie des Antriebsstrangs entscheidend, sondern der Einsatz von sauberer Energie – grünem Strom oder CO2-neutralem Kraftstoff. Verbote würden Innovationen und wirtschaftliche Entwicklungen hemmen.

Noch kein konkretes Ausstiegsdatum

Außerdem warnen die Branchenvertreter der Kfz- und Transportbranche vor einem frühzeitigen Wertverlust der derzeit rund fünf Millionen Autos der Österreicher und Österreicherinnen. Innerhalb der österreichischen Automobilwirtschaft seien rund 25.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer direkt mit der Fertigung von Motoren oder Getriebeteilen beschäftigt.

Unterzeichnet wurde der offene Brief unter anderen von Günther Apfalter (Magna), Helmut List (List), Peter Mitterbauer (Miba), Stefan Pierer (KTM), Günther Kerle (Automobilimporteure), Johann Marihart (Agrana), Alexander Klacska (Transporteure), Oliver Schmerold (ÖAMTC) und Gerald Kumnig (ARBÖ). Sie alle fordern Kurz auf, in der EU gegen ein Zulassungsverbot für Verbrennungsmotoren einzutreten.

Ein konkretes Ausstiegsdatum für Österreich gibt es noch nicht. Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) verwies zuletzt auf die Bandbreite zwischen dem Jahr 2025 und 2040. Rund zwei Drittel der Neuwagen in Österreich werden an Firmenkunden verkauft.