Britische Exporteure kämpfen weiterhin mit Brexit-Regeln

Auch rund zweieinhalb Monate nach dem endgültigen Brexit kämpfen britische Unternehmen mit den neuen Exportregeln. Es gebe weiterhin erhebliche Hemmnisse für den Handel mit der Europäischen Union, stellt ein Bericht fest, den ein Ausschuss des Oberhauses in London heute veröffentlichte.

„Das mit der EU geschlossene Brexit-Handelsabkommen hat zwar den Alptraum eines ‚No Deals‘ für Großbritannien verhindert, aber es gibt nach wie vor viele unvollendete Punkte zwischen den beiden Seiten“, sagte die Ausschussvorsitzende Sandip Verma. Besonders kleine und mittlere Unternehmen spürten den Druck.

Der Bericht warnte, vor allem die Kontrollen von tierischen und pflanzlichen Produkten könnten zu dauerhaften Problemen werden. Fleischprodukte und lebende Schalentiere seien besonders stark betroffen. Großbritannien war am 1. Jänner 2021 aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion ausgetreten und hatte damit den Brexit vollendet.

Seitdem müssen britische Exporteure für Ausfuhren in die EU für jedes tierische und pflanzliche Produkt ein Gesundheitszertifikat vorlegen. Hinzu kommen Zollgebühren. Mehrere Branchen klagen über einen deutlichen Einbruch ihres Exportgeschäfts.

„Das Handels- und Kooperationsabkommen sollte als Beginn und nicht als Endpunkt der neuen Beziehung des Vereinigten Königreichs mit der EU angesehen werden“, sagte Verma. Sie forderte: „Die Regierung muss einen ehrgeizigen Ansatz für die Handelsbeziehungen mit der EU verfolgen.“ Nach Ansicht des Ausschusses zählen „komplizierte und unterschiedliche Mehrwertsteuerregeln“ in der EU zu den größten Herausforderungen für Unternehmen.