Italien feiert Dante-Tag

Dante Alighieri ist seit 700 Jahren tot, doch sein geistiges Erbe bleibt in Italien lebendig. Zum zweiten Mal hat das Land heute mit einem Dante-Tag seinen Nationaldichter gefeiert. Wie schon voriges Jahr verhinderte die Coronavirus-Pandemie große öffentliche Feste. Stattdessen gab es zahllose virtuelle Events und Lesungen. In der Geburtsstadt Florenz ließen die Uffizien einen 22 Meter hohen Paradiesbaum aus Metall aufstellen.

22 Meter hohen Paradiesbaum
APA/AFP/Carlo Bressan

Kulturminister Dario Franceschini verband einen Vers aus Dantes „Göttlicher Komödie“ mit der Hoffnung auf bessere Zeiten: „Von dort traten wir hinaus und sahen wieder die Sterne“, beschreibt Dante den Moment, als er aus der Hölle wieder ans Tageslicht tritt (Übersetzung von Kurt Flasch).

Skulptur von Dante
APA/AFP/Vincenzo Pinto

„Und so kommt in Kürze der Augenblick, in dem wir hinausgehen und die Sterne wiedersehen können: Die Musik wird wieder auf den Plätzen erklingen, die Theater werden wieder spielen und die Feste zurückkehren“, schrieb Franceschini in einer Mitteilung.

Staatspräsident Sergio Mattarella sagte in einem Interview des „Corriere della Sera“, dass sich heutige Politiker an der „Geradlinigkeit“ Dantes ein Beispiel nehmen könnten. Der 1265 in Florenz geborene Dichter, der auch Kommunalpolitiker war, hatte nach politischen Auseinandersetzungen aus seiner Heimatstadt fliehen müssen und war 1302 in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden. Er starb am 14. September 1321 im Exil in Ravenna.