Österreich lieferte russischen Ex-Beamten aus

Ein Ex-Spitzenbeamter des russischen Kulturministeriums ist heute am frühen Nachmittag im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen von Österreich nach Russland ausgeliefert worden.

Eine Sprecherin des Landesgerichts Wien bestätigte der APA diesbezügliche russische Berichte. Boris M. soll laut seinem Anwalt aus dem Verkehr gezogen werden, weil er Informationen über russische Geheimdienste habe.

Die russische Generalstaatsanwaltschaft hatte die „endgültige Entscheidung“ bereits Stunden vor Abflug jener Aeroflot-Linienmaschine, die den Mann nach Moskau bringen sollte, als Erfolg gefeiert. Minuten nach dem Abheben des Flugzeugs veröffentlichte das russische Innenministerium zudem Videoaufnahmen, die M. beim Boarding in Wien-Schwechat zeigten.

Russische Strafverfolger werfen M. vor, Kickback-Zahlungen im Zusammenhang mit der Renovierung der Eremitage in St. Petersburg erhalten zu haben, und erwirkten 2018 gegen den damals in Spanien lebenden Ex-Beamten einen internationalen Haftbefehl. Auf Grundlage eines weiteren europäischen Haftbefehls aus Spanien, der sich auf einen Verdacht der Geldwäsche angeblich illegaler russischer Einkünfte bezog, war er im Herbst 2019 während einer medizinischen Behandlung in Österreich vorübergehend festgenommen worden.