„Bild“ nach Reichelt-Rückkehr mit Doppelspitze

„Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt darf nach Vorwürfen aus der Belegschaft und einer internen Untersuchung wieder arbeiten – aber als Teil einer Doppelspitze. Reichelt könne nach seiner jüngsten Freistellung seinen Posten als Vorsitzender der „Bild“-Chefredaktionen wieder aufnehmen, teile sich aber künftig die Aufgaben mit Alexandra Würzbach, erklärte der Medienkonzern Axel Springer heute.

Reichelt habe Fehler in der Amts- und Personalführung gemacht, die aber nicht strafrechtlicher Natur seien. Springer-Chef Mathias Döpfner sagte, nach einer Untersuchung des internen Compliance-Managements zusammen mit externen Experten halte man eine Trennung von Reichelt für unangemessen.

Im Kern der Untersuchung standen „die Vorwürfe des Machtmissbrauchs im Zusammenhang mit einvernehmlichen Beziehungen zu Mitarbeiterinnen sowie Drogenkonsum am Arbeitsplatz“, wie Springer ausführte. Anders als von einigen Medien dargestellt habe es „keine Anhaltspunkte für sexuelle Belästigung oder Nötigung“ gegeben.

Reichelt habe die Vermischung von beruflichen und privaten Beziehungen eingeräumt, die Vorwürfe jedoch bestritten und laut Reuters auch Fehler eingestanden: „Was ich mir vor allem vorwerfe, ist, dass ich Menschen, für die ich verantwortlich bin, verletzt habe.“