Nach Kämpfen im kolumbianisch-venezolanischen Grenzgebiet haben mehr als 3.000 Menschen in Kolumbien Schutz gesucht. „Die Familien fliehen weiterhin auf der Suche nach Sicherheit über die Grenze, da die Gewalt in der Region nicht vollständig aufgehört hat“, sagte Dominika Arseniuk, Länder-Direktorin des Norwegian Refugee Council in Kolumbien, heute. „Die Personen, mit denen wir gesprochen haben, sind entsetzt und fürchten um ihr Leben.“
Bei Kämpfen zwischen dem venezolanischen Militär und bewaffneten kolumbianischen Banden waren im Grenzgebiet zwischen Venezuela und Kolumbien am Sonntag ein Major und ein Leutnant getötet worden. Zudem sei auch einer der Köpfe der Banden „neutralisiert“ worden, hieß es in einer Mitteilung des venezolanischen Verteidigungsministers Vladimir Padrino. Es seien auch mehrere Militärangehörige verwundet und 32 Personen festgenommen, sechs Camps zerstört und Waffen beschlagnahmt worden.
Ob die Kämpfe weitergingen, sagte die venezolanische Regierung nicht. Aber das NRC erwartet in den kommenden Tagen die Ankunft weiterer venezolanischer Flüchtlinge im Grenzdepartment Arauca. Kolumbien hat offiziell bereits 1,8 Millionen Flüchtlinge aus dem Nachbarland, das in einer tiefen Krise steckt, aufgenommen.
Kolumbien hat dem Nachbarland Venezuela immer wieder vorgeworfen, linke Guerilla-Organisationen zu unterstützen. Sowohl Splittergruppen der ehemaligen FARC-Rebellen als auch Mitglieder der immer noch aktiven Guerillagruppe ELN stünden in Venezuela unter dem Schutz der Regierung von Präsident Nicolas Maduro, lautet der Vorwurf.