Italien bleibt bis Mai im Teil-Lockdown

Die italienische Regierung will die Restriktionen über die Zeit nach Ostern verlängern. Bis zum 30. April wird es italienweit keine gelben Regionen geben. Erst ab Mai kann Italien mit einer Lockerung der Restriktionen rechnen, wie aus einem Treffen von Premier Mario Draghi mit dem wissenschaftlichen Komitee CTS hervorgeht, das der Regierung bei Beschlüssen in Sachen Coronavirus zur Seite steht.

Während die effektive Reproduktionszahl für SARS-CoV-2 in Italien im Vergleich zur Vorwoche von 1,16 auf 1,08 gesunken ist, sollen alle 20 italienischen Regionen je nach Infektionszahlen orange oder rot sein. Über die Osterfeiertage vom 3. bis zum 6. April ist ganz Italien eine rote Zone. Das öffentliche Leben wird damit weiterhin sehr stark eingeschränkt, denn Bars, Restaurants und die meisten Geschäfte bleiben zu.

Die Menschen dürfen nicht mehr im öffentlichen Raum essen oder trinken und sollen ihre Häuser nur noch für notwendige Dinge wie etwa zum Einkaufen oder für Arztbesuche verlassen. Nach Ostern sollen Schulen jedoch schrittweise wieder öffnen. Kinder bis zur sechsten Schulstufe können wieder zurück in die Klasse. Um die Rückkehr zum sicheren Präsenzunterricht zu erleichtern, sollen Schüler wöchentlich getestet werden, lautet ein Vorhaben der Regierung.

„Erste Signale der Stabilisierung“

Expertinnen und Experten sind optimistisch, dass die Restriktionen bald greifen werden. „Die Epidemiekurve verlangsamt sich. Wir beobachten erste Signale der Stabilisierung mit einem Rückgang der Neuinfektionen“, sagte der Präsident von Italiens Oberstem Gesundheitsinstitut (ISS), Silvio Brusaferro, laut Medienangaben gestern Abend.

Die italienische Regierung will indes hart gegen Impfverweigerer im Gesundheitssystem vorgehen. „Zwar gibt es keinen Impfzwang in Italien, doch es geht nicht, dass nicht geimpftes Personal im Gesundheitswesen mit Kranken in Kontakt kommt“, sagte Premier Draghi bei einer Pressekonferenz gestern.

Mitarbeiter des Gesundheitspersonals, die sich nicht impfen lassen wollen, sollen entweder vom Dienst suspendiert werden oder Aufgaben erhalten, die sie nicht mit Patientinnen und Patienten in Kontakt bringen, lautet das Vorhaben Draghis. Laut Regierungsangaben wurden bereits 75 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitswesen und 70 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner von Altersheimen gegen CoV geimpft.