Künstler besetzen Piccolo Teatro in Mailand

Aus Protest gegen die anhaltende Schließung von Theatern, Opernhäusern und Konzertsälen in Italien haben Künstlerinnen und Künstler sowie Studierende heute das Piccolo Theater in Mailand besetzt. Für die Aktion, an der sich laut Medienangaben circa 50 Personen beteiligten, wurde der Welttag des Theaters gewählt.

Die Kulturschaffenden wollen im Piccolo Teatro ein „ständiges Kulturparlament“ als Treffpunkt für Versammlungen und Diskussionen einrichten, betonten die Initiatoren des Protests. Theater sind in Italien seit Oktober geschlossen. Eine geplante Wiedereröffnung am 27. März wurde wegen steigender Infektionszahlen auf Mai verschoben.

Das Piccolo Teatro wurde von Giorgio Strehler und Paolo Grassi in einem Mailänder Kino gegründet und am 14. Mai 1947 mit Maxim Gorkis „Nachtasyl“ eröffnet. Dabei handelte es sich um das erste staatlich subventionierte Theater mit festem Ensemble.

Heute gibt es in allen großen Städten Italiens halböffentliche wie private Teatri stabili, allerdings meist ohne feste Ensembles. Sie sind auf Koproduktionen oder auf Gastspiele angewiesen, um ihre Spielpläne zu füllen. Die Häuser werden nach einem Verteilschlüssel vom Kulturministerium finanziert.