Konsumstau: Deutsche horten Milliarden

Deutschlands Bevölkerung hat in der Coronavirus-Krise Unsummen an Geld gehortet. Doch weder die Forschung noch die Finanzszene rechnen mit einem baldigen Konsumboom. Nach Zahlen der Bundesbank sind die Bankeinlagen der privaten Haushalte von Jänner 2020 bis Jänner 2021 um 182 Milliarden auf 1,73 Billionen Euro gestiegen, wie der im März-Monatsbericht enthaltenen Statistik zu entnehmen ist.

Das Münchner Ifo-Institut schätzt die „Überschussersparnis“ 2020 in seiner jüngsten Konjunkturprognose auf 100 Milliarden Euro – und geht davon aus, dass diese Summe im ersten Quartal noch einmal steigt. Die Wirtschaftskrise hat auf den ersten Blick die paradoxe Folge, dass viele Menschen erheblich mehr Geld auf dem Konto haben als vor einem Jahr. Und ein Ende der Konsumzurückhaltung ist kurzfristig nicht in Sicht.

In Teilen sei der Spareifer unfreiwillig, weil die Chance auf Konsum verringert sei. Zudem seien die Banken bei der Kreditvergabe an weniger bonitätsstarke Kunden vorsichtiger geworden, so Christian Nau, Geschäftsführer des Kreditbereichs beim Onlineportal Check24. Mit einem schlagartigen Anziehen des Konsums wird nicht gerechnet.