Venezuelas Oppositionschef Guaido infiziert

Der venezolanische Oppositionschef Juan Guaido hat sich mit dem Coronavirus infiziert. „Ich möchte das Land verantwortungsvoll darüber informieren, dass ich nach vier Tagen Isolation aufgrund von Unwohlsein und trotz der getroffenen Vorsichtsmaßnahmen positiv auf Covid-19 getestet wurde“, schrieb der selbst ernannte Interimspräsident gestern (Ortszeit) auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Seine Symptome seien mild.

venezolanischer Oppositionschef Juan Guaido
Reuters

In Venezuela breitet sich derzeit die hochansteckende brasilianische Mutante rasant aus. In dem rund 30 Millionen Einwohner zählenden südamerikanischen Land wurden nach offiziellen Angaben bisher 154.165 Coronavirus-Fälle registriert. 1.532 Menschen starben an oder mit Covid-19. Die Zahlen werden jedoch von der Opposition infrage gestellt. Krankenhäuser und Kliniken sind laut Augenzeugenberichten überfüllt. Guaido zufolge hat das Land die höchste Sterblichkeitsrate unter Ärzten und Ärztinnen in der Region.

Venezuela startete im Februar eine Impfkampagne gegen Covid-19 mit dem russischen „Sputnik V“-Impfstoff und den chinesischen Sinopharm-Vakzinen. Außerdem sollte es 60.000 Dosen kubanischer Impfstoffe erhalten. Guaido liefert sich seit Anfang 2019 einen erbitterten Machtkampf mit dem linksgerichteten Präsidenten Nicolas Maduro. Der Oppositionsführer wird von rund 60 Staaten offiziell anerkannt, darunter den USA und Deutschland.