CoV: Berlin stoppt Kulturpilotprojekte

Wegen steigender Coronavirus-Zahlen werden Pilotprojekte für Kultur- oder Sportveranstaltungen mit Publikum in Berlin gestoppt. Das kündigte der Regierende Bürgermeister Michael Müller gestern nach einer Senatssitzung an. „Es ist völlig klar, dass die Modellprojekte, die wir uns vorgenommen haben, für Kultur, für Sport, möglicherweise für Gastronomie, so jetzt nicht weiter umgesetzt werden können“, sagte der SPD-Politiker. Sie würden zurückgestellt.

Neue Infektionsrisiken

Bisherige Projekte wie das Konzert in der Berliner Philharmonie mit 1.000 Besuchern oder ein Theaterabend im Berliner Ensemble vor einer Woche seien sehr erfolgreich umgesetzt worden, so Müller. „Ich finde es auch richtig, dass man immer wieder guckt, wie man mit zusätzlichen Möglichkeiten beim Impfen und beim Testen Dinge auch ermöglicht. Aber wir sind im Moment in einer Situation, wo man das nicht nahtlos weiterführen kann.“ Denn solche Veranstaltungen hätten Kontakte und damit neue Infektionsrisiken zur Folge.

Maskenpflicht-Schild mit Katze in Berlin
APA/Christoph Soeder

Mit den Pilotprojekten verband nach monatelanger Zwangspause vor allem der deutsche Kulturbetrieb große Hoffnungen – weit über Berlin hinaus. Sie sollten zeigen, dass auch in der Pandemie sichere Veranstaltungen möglich sind.

70 Personen bei „Testclubbing“

Gestern Abend lud auch die international bekannte Berliner Clubszene zu einer ausverkauften Pilotveranstaltung. Laut Veranstalter kamen rund 70 Besucher, die sich vorher online anmelden, einen Schnelltest absolvieren und eine Maske tragen mussten. „Ein Funke der Hoffnung“, so die Berliner Clubcommission kurz vor dem Senatsbeschluss, der die Freude dämpfen dürfte.