USA setzen Handelsabkommen mit Myanmar aus

Die USA legen ihre Handelsvereinbarungen mit Myanmar als Reaktion auf den Militärputsch und das gewaltsame Vorgehen gegen die Demokratiebewegung in den südostasiatischen Land auf Eis. Das teilte die neue US-Handelsbeauftragte Katherine Tai heute mit.

Nach Tais Angaben werden alle Aktivitäten mit Myanmar im Rahmen des Handels- und Investitionsabkommens von 2013 mit sofortiger Wirkung ausgesetzt. Das soll so lange gelten, bis die von der Armee abgesetzte demokratische Regierung ins Amt zurückkehrt.

Tai verurteilte die Gewalt gegen Demonstranten und Demonstrantinnen als „direkten Angriff“ auf die Demokratiebewegung in Myanmar. Der UNO-Sicherheitsrat beschäftigt sich am Mittwoch mit der jüngsten Gewalt in Myanmar. Die Sitzung hinter verschlossenen Türen finde auf Antrag Großbritanniens statt, hieß es aus Diplomatenkreisen in New York.

Internationale Kritik

Soldaten und Polizisten hatten am Samstag, dem Tag der Armee in Myanmar, nach UNO-Angaben mindestens 107 Menschen getötet – darunter sieben Kinder. Örtliche Medien berichteten sogar von 114 Toten. Seit dem Putsch am 1. Februar wurden bei Protesten gegen das Militär Hunderte von Menschen von Sicherheitskräften getötet.

Die Gewalteskalation sorgte international für Entsetzen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sprach von einem „Tag des Grauens und der Schande“, US-Präsident Joe Biden nannte die Tötung friedlicher Demonstranten „absolut skandalös“. Das britische Außenministerium empfahl seinen Bürgern in Myanmar, das Land so schnell wie möglich zu verlassen.