Streit über Osterauslandsreisen in Italien

In Italien tobt ein Streit über Auslandsreisen während der Osterfeiertage. Von 3. bis 6. April wird Italien zur roten Zone, die Italiener und Italienerinnen dürfen ihre Wohngemeinde nicht verlassen, um Angehörige in anderen Orten oder Regionen zu besuchen. Sie dürfen jedoch ins Ausland reisen, wenn sie negativ auf das Coronavirus getestet wurden.

Das löste Empörung beim Hotelierverband Federalberghi aus. „Ich kann zwar nicht meine Gemeinde verlassen, kann aber auf die Kanaren fliegen. Das ist absurd, wenn man bedenkt, dass 85 Prozent der italienischen Hotels geschlossen sind“, sagte Federalberghi-Präsident Bernabo Bocca im Interview mit der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Montag-Ausgabe).

Außenminister rät von Reisen ab

„Wenn es Regeln gibt, die zu respektieren sind, dann respektieren wir sie, aber wenn sie nur für einige gelten, dann können wir das nicht akzeptieren. Einerseits sperren wir die Italiener in ihren Häusern ein, aber dann lassen wir sie in der ganzen Welt herumfahren: So töten wir den heimischen Tourismus“, kritisierte Bocca.

Prompt kam die Reaktion von Außenminister Luigi Di Maio. „Wir raten den Italienern, nicht ins Ausland zu reisen, weil wir uns noch in einer besonders komplizierten Phase der Pandemie mit aggressiven Varianten befinden, die ganz Europa getroffen haben“, sagte der Außenminister im Interview mit RAI2 gestern Abend.

Impfungen in Apotheken geplant

Die italienische Regierung will ab Ende April Menschen auch in den Apotheken impfen lassen. Ein entsprechendes Abkommen unterzeichnete Gesundheitsminister Roberto Speranza mit dem Pharmazeutenverband und den Regionen. In den Apotheken dürfen lediglich Personen geimpft werden, die keine gesundheitlichen Probleme haben. Für jede gespritzte Dosis bekommen die Apotheken sechs Euro, so das Abkommen.

„Die flächendeckende Impfkampagne ist der Schlüssel, um dieser schwierigen Zeit ein Ende zu setzen. Mit den Impfungen in den Apotheken unternehmen wir einen weiteren wichtigen Schritt, um die Kampagne zu beschleunigen“, sagte Speranza.

In Italien beteiligen sich Apotheken schon lange am Testen. Online können dort Termine etwa für CoV-Schnelltests vereinbart werden, die dann oft in einem Zelt oder Container vor der Apotheke erfolgen. Bisher gibt es laut Gesundheitsministerium landesweit rund 1.990 Stellen, an denen geimpft wird.