WHO-Chef will Laborthese weiter untersuchen

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat China vorgeworfen, der Expertenmission zu den Ursprüngen der Coronavirus-Pandemie nicht genügend Daten zur Verfügung gestellt zu haben. In der Zukunft erwarte er „gemeinschaftliche Studien, um rechtzeitiger und umfassender Daten zu teilen“, sagte Tedros heute in Genf bei einem Briefing der WHO-Mitgliedsstaaten anlässlich der offiziellen Vorstellung des Berichts zu der Mission.

Tedros forderte zudem, die These, das neuartige Coronavirus könne aus einem Labor entwichen sein, weiter zu untersuchen. Denkbar seien „weitere Missionen mit spezialisierten Experten, zu deren Entsendung ich bereit bin“. Die internationalen Experten, die im Jänner im chinesischen Wuhan nach den Ursprüngen der Coronavirus-Pandemie gesucht hatten, stufen es in ihrem Bericht als „extrem unwahrscheinlich“ ein, dass das Virus versehentlich aus einem Labor entwichen ist. Die Möglichkeit einer absichtlichen Freisetzung von SARS-CoV-2 wurde nicht untersucht.

Ende 2019 wurden die ersten Infektionsfälle im chinesischen Wuhan bekannt. Seitdem haben sich Behördenangaben zufolge weltweit mehr als 127 Millionen Menschen mit SARS-CoV-2 angesteckt; mehr als 2,79 Millionen Infizierte starben. Wegen neuer gefährlicherer Virusmutanten wurden in zahlreichen Ländern zuletzt wieder schärfere Restriktionen verhängt.