Frau mit vollem Einkaufswagen
APA/Helmut Fohringer
Ostregion

Oster-Lockdown ließ Kassen klingeln

Für einigen Umsatz hat der mit Donnerstag beginnende verschärfte Lockdown in zahlreichen Geschäften in der Ostregion gesorgt – allerdings nicht überall. Während etwa Baumärkte, auch wegen der sonnigen Wetteraussichten, gut besucht waren, waren die Käufer und Käuferinnen anderswo zurückhaltender.

Schon zu Beginn der Osterwoche waren die Baumärkte in der Ostregion gut besucht, am Mittwoch, dem letzten Tag, bevor diese schließen müssen, deckten sich zahlreiche Kunden und Kundinnen nochmal mit den in den kommenden Tagen benötigten Utensilien ein. Dazu zählten Dinge rund um Garten und Balkon wie Erde, Blumen und Töpfe, aber auch Handwerker und Handwerkerinnen wollten sich für die Ausgangssperren mit Beschäftigungsmaterial rüsten – mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Gut besucht waren auch Einkaufszentren wie die SCS in Niederösterreich und Shoppingstraßen in Wien. Vor einigen Geschäften bildeten sich Schlangen, und das nicht nur wegen des Besucherstrommanagements. Spontane Einkäufe und Geschäftsbesuche waren bei den körpernahen Dienstleitern wie Friseuren durch die Testpflicht allerdings erschwert.

Geschäfte werden gestürmt

Zwei Tage vor dem nächsten harten Lockdown werden viele Geschäfte momentan gestürmt. Viele rechnen wohl damit, dass sie länger als bis zum 10. April geschlossen bleiben.

In den Wiener Einkaufsstraßen wie der Mariahilfer Straße war bei einem Lokalaugenschein am Mittwochvorrmittag ebenfalls einiges los, wie viele Menschen das schöne Wetter zum Flanieren und Gustieren nutzten und wie viele auch wirklich etwas gekauft haben, wird sich noch zeigen. Anders in St. Pölten: Dort war es in den Geschäften ruhiger.

Klassische Ostergeschenke: Buch, Parfüm, Süßes

In Zahlen gießen ließ sich der merkbare Andrang auf die Geschäfte in der Ostregion am Mittwoch vorerst nicht. Laut Wirtschaftskammer verzeichneten etwa günstigere Bekleidungsgeschäfte mehr Umsatz als solche mit teureren Waren. Vom Ostergeschäft profitiert haben könnten demzufolge auch die Buchhändler und Parfümerien ebenso wie Anbieter von Schokoladen und Zuckerln.

Laut Handelsverband verzeichneten die Geschäfte in den vergangenen Tagen einen deutlichen Umsatzzuwachs, nachdem sie in den vergangenen Wochen allerdings eher schwach frequentiert waren. Mit den Umsätzen sei man zufrieden, sie seien allerdings nicht höher als zu Zeiten vor der Pandemie.

Möbelhandel und Elektromärkte profitieren

Nach Branchen betrachtet sei vor allem der Möbelhandel sehr gut besucht, neben eben Buchhandel, Bau- und Elektromärkten sowie dem Lebensmittelhandel, hieß es vom Handelsverband. Zahlreiche Einkäufe würden auf den kommenden Lockdown und die Verschönerung des eigenen Zuhauses abzielen, größere Anschaffungen würden hingegen eher verschoben.

Niederösterreich vor dem Lockdown

Der große Ansturm auf die Geschäfte ist in Niederösterreich einen Tag vor dem Lockdown ausgeblieben. Knapp wurden Parkplätze vor den Baumärkten und Termine beim Friseur.

Betont wurde von Wirtschaftskammer und Handelsverband gegenüber ORF.at, dass die Kunden und Kundinnen sehr geduldig und diszipliniert seien, es würden Abstandsregeln und FFP2-Maskenpflicht eingehalten, und ebenso sei auch der Handel für die Aufgaben etwa mit aktivem Besuchermanagement gut gerüstet. Man habe gelernt, mit Lockdowns zu leben, die Aufregung habe sich deutlich gelegt.

Verständnis für Maßnahmen, Strategie gefordert

Abgesehen davon sprach sich der Handelsverband gegen eine Verlängerung des Lockdowns über den 11. April hinaus aus, zudem hätte man sich eine einheitliche Lösung für die drei Bundesländer gewünscht – wobei Niederösterreich und das Burgenland Mittwochabend mit Wien gleichzogen und den Lockdown ebenfalls bis 11. April verlängerten. Man unterstütze sinnvolle Maßnahmen, so der Handelsverband, und es spreche auch nichts gegen harte gesundheitspolitische Maßnahmen, im Gegenzug erwarte man sich aber eine „klare, nachvollziehbare“ Strategie und die Einhaltung von Versprechen.

Laut Handelsverband verliert der Handel in der Ostregion pro Lockdown-Woche 420 Mio. Euro, davon die Hälfte in Wien, über Ostern sei der Verlust noch höher. Die Wirtschaft brauche Planungssicherheit, im Handel habe bereits jedes zehnte Geschäft seinen Betrieb während der Pandemie einstellen müssen, hieß es.