AstraZeneca: Nationales Impfgremium empfiehlt Weiterführung

Das Nationale Impfgremium (NIG) hat sich gestern Abend neuerlich zum Coronavirus-Impfstoff von AstraZeneca beraten und eine Weiterführung des Impfprogramms mit dem Vakzin in Österreich empfohlen. Derzeit wird in einem laufenden Verfahren der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) die Situation von Blutgerinnseln (Thrombosen) im Zusammenhang mit Impfungen evaluiert, hieß es in einer Stellungnahme. Bis dato würden die vorliegenden Daten aber noch kein homogenes Bild ergeben.

Regierung setzt AstraZeneca weiter ein

Peter Teubenbacher (ORF) berichtet vom Gesundheitsministerium, dass Österreichs Politik den nach mehreren tödlichen Hirnvenenthrombosen in Verruf geratenen AstraZeneca-Impfstoff dennoch weiter einsetzen wird.

Es werden sowohl aus der EU inklusive Österreich als auch Großbritannien laufend Daten gesammelt und analysiert. In der Woche nach Ostern sollen bei einem Meeting der EMA alle bis dahin vorliegenden, internationalen Daten begutachtet werden, hieß es in der Stellungnahme des NIG-Sicherheitsgremiums. Für dann werde eine diesbezügliche Stellungnahme seitens der EMA zum Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca erwartet.

AstraZeneca begrüßte die österreichische Entscheidung. „Die Sicherheit der Patienten bleibt unsere höchste Priorität. Die NIG-Entscheidung steht im Einklang mit den Schlussfolgerungen der Zulassungsbehörden der EU und der WHO (Weltgesundheitsorganisation, Anm.): Der Nutzen des Covid-19-Impfstoffs von AstraZeneca überwiegt nach wie vor bei Weitem im Vergleich zu den möglichen Risiken in allen Altersgruppen“, sagte Sarah Walters, CEO von AstraZeneca Österreich.

EMA: Derzeit kein altersspezifisches Risiko

Nach der Einschränkung des Einsatzes des Coronavirus-Impfstoffs von AstraZeneca in Deutschland erklärte die EMA, dass sie derzeit keine altersspezifischen Risiken bei dem Coronavirus-Vakzin sehe. Eine Prüfung habe keine spezifischen Risikofaktoren wie etwa Alter oder Geschlecht für Blutgerinnsel nach einer AszraZeneca-Impfung ergeben, teilte die EMA gestern in Amsterdam mit. Die Prüfungen würden aber fortgesetzt.

Deutschland hatte am Vortag nach einer entsprechenden Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) den Einsatz des AstraZeneca-Vakzins auf Menschen ab 60 Jahren beschränkt. Hintergrund sind Fälle von Hirnvenenthrombosen nach Impfungen mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers. Unklar ist noch, wie mit Menschen unter 60 Jahren verfahren wird, die bereits die erste Dosis des AstraZeneca-Vakzins erhalten haben.

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