Das Bundesheer sieht eine große Gefahr eines Blackouts – also eines flächendeckenden Strom-, Infrastruktur- und Versorgungsausfalls – und will sich deshalb in den kommenden Jahren für so einen Ernstfall rüsten: Bis 2024 sollen die ersten autarken Kasernen fertig sein, letztlich soll es zwölf derartige „Sicherheitsinseln“ geben, kündigte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) an.
Österreich sei bereits mehrfach, zuletzt am 9. Jänner, an einem Blackout knapp vorbeigeschrammt, erklärte Johann Frank, Leiter des Instituts für Friedenssicherung und Konfliktmanagement. Es handle sich um ein Szenario, „das wir ohne Zweifel vermehrt üben müssen“, meinte Tanner bei der Präsentation der „Sicherheitspolitischen Jahresvorschau“.
Autarke Kasernen und Sicherheitsinseln
Investiert wird in die Infrastruktur des Heeres: Künftig soll es in jedem Bundesland mindestens eine autarke Kaserne geben, insgesamt soll es zwölf „Sicherheitsinseln“ geben. Diese Kasernen sollen eigenständig in jedem Bereich sein, von der Energieversorgung bis zur Verpflegung, um die Truppe handlungsfähig zu halten. In einer zweiten Stufe sollen sie auch Externe versorgen können, und etwa die Sanitätsversorgung für die Öffentlichkeit sicherstellen, erläuterte Generalstabschef Robert Brieger.
Generell hatte Sicherheitsexperte Frank keine guten Nachrichten zu verkünden: „Die Sicherheitslage für Österreich und Europa verschlechtert sich, die Herausforderungen nehmen zu.“ Aber immerhin wisse man einigermaßen, „was auf uns zu kommt“, und man könne sich entsprechend vorbereiten. Als Bedrohungen im heurigen Jahr schätzen Experten auch die Folgen der Coronavirus-Krise, Cyberattacken und Terrorangriffe ein.