„Fisherman’s Friend“-Visionärin Lofthouse gestorben

„Schrecklich traurige Nachricht“, titelte die „Fleetwood Weekly News“: Doreen Lofthouse starb im Alter von 91 Jahren – sie machte aus dem Familienunternehmen Fisherman’s Friend im Städtchen Fleetwood im Norden Englands ein Unternehmen, das mehr als fünf Milliarden Pastillen pro Jahr produziert und in mehr als 100 Länder exportiert. Lofthouse sei eine „wahre Pionierin“ gewesen, und ihre Großzügigkeit habe geholfen, Fleetwood zu verändern, würdigten sie die örtlichen Behörden.

James Lofthouse, Apotheker von Fleetwood, verkaufte ab 1895 die Halspastillen an die Fischer des Küstenstädtchens und nannte sie daher Fisherman’s Friend. Bis in die 60er Jahre waren die Zuckerl nur lokal bekannt. Dann kam Dorothy – sie heiratete den Firmenerben Tony, der das Unternehmen bis zu seinem Tod 2018 führte.

Unternehmerin mit Visionen

Die Unternehmerin erfand das Logo, das bis heute die Verpackung schmückt: den schwarz-roten Kutter. Und sie drängte die Familie, die Pastillen in Europa und in Asien anzubieten – zu einer Zeit, als die Familie Lofthouse noch die benachbarte Grafschaft Yorkshire als Exportmarkt betrachtete, wie die „Times“ es formulierte.

Die Nachfrage wuchs so stark, dass die Familie 1972 eine Fabrik bauen musste. Heute arbeiten fast 400 Menschen in der Produktion von Fisherman’s Friend. Die Lofthouses spendeten großzügig, etwa für Rettungsboote und das örtliche Krankenhaus. 2019 gab die Firma 30 Millionen Pfund (35 Mio. Euro) für kommunale Projekte.